Tauchen in Tofo, Mosambik

Warum Tauchen in Tofo Groß geschrieben wird

Tauchen in Mosambik?! Tja wie kommt man darauf in Mosambik tauchen zu gehen? In den üblichen Tauchmagazinen und in den meisten Internetforen sieht und hört man nicht viel von Mosambik. Wenn man GROß-artigen Lebewesen Unterwasser sehen möchte, wird einem meist Mexiko, Kommodo, Tonga oder die Philipinen empfohlen. Aber selten wird an dieser Stelle von Mosambik gesprochen.

Aber erstmal der Reihe nach: Während unserer Zeit in Südafrika im Jahr 2017 wollten wir die Chance nutzen und noch ein Nachbarland besuchen. Von Namibia im Westen über Simbabwe bis Mosambik im Osten gab es einiges an Auswahl und jedes dieser Ziele hat so seine Vorzüge und am liebsten hätten wir alle besucht. Aber als Travelin Wetsuits stand natürlich das Meer und dessen Geheimnisse wieder ganz oben auf der Prioliste. Also schnell die Landkarte aufgemacht und da lacht mich schon die langezogen Küste Mosambiks am warmen indischen Ozean an. Der erste Gedanke, warum die tollen Tauchgebiete Südafrikas an der Grenze halt machen sollten, ist nicht unberechtigt. Also wird erstmal Google nach „Diving Mosambique“ befragt. Bei meinem Klick auf Google Bilder werden dann meine Augen immer größer… Da poppt doch tatsächlich ein Walhai und Manta Bild nach dem anderen auf. Jetzt bin ich angefixt und finde relativ schnell den Namen des Ortes: Tofo Beach! Diese Tauchlocation in Mozambique scheint zudem bei Backpackern sehr beliebt zu sein und hat ein paar echt coole Unterkünfte anzubieten. Nach einigen Recherchen wie sich die Anreise gestaltet, steht für uns fest, dass es nach Tofo geht.

Bei wem wir in Tofo getaucht sind… und es immer wieder tun würden

Bevor wir losfuhren, erkundigten wir uns natürlich auch nach den vorhandenen Tauchschulen, wobei wir uns schlussendlich für die „PeriPeriDivers“ entschieden haben. Ich kann gar nicht mehr genau sagen warum. Aber uns kam der Internetauftritt am sympathischsten vor und als wir vor Ort erfuhren, dass unsere Unterkunft eine Kooperation mit Ihnen hatte und wir dadurch 20% sparen konnten, war die Sache wir uns endgültig fix. Die Peri Peri Divers haben ihre Basis auf einem Hügel über Tofo von wo man einen tollen Blick über das Meer hat. Zum Zeitpunkt unseres Besuches im Jahr 2017 hatten die Peri Peri Divers gerade damit begonnen, Ihre Basis komplett neu zu bauen und das Ergebnis scheint echt klasse geworden zu sein, wenn man den aktuellen Bildern nach urteilt. Die Peri Peri Divers bieten neben klassischen Tauchausfahrten mit dem Speedboat auch sogenannte „Oceansafaris“ an, die auch für Schnorchler geeignet sind. Bei diesen Touren fährt man mit dem Speedboat auf das Meer hinaus um nach Mantas, Wahlhaien oder auch Buckelwalen Ausschau zu halten und diese durch seine eigene Maske beobachten zu können. Positiv anzumerken ist die Tatsache, dass keine Hetzjagd auf die Tiere unternommen wird und dass es für alle neuen Gäste ein ausführliches Briefing zum Verhaltenskodex gibt. Es wurde großen Wert darauf gelegt, dass ein Mindestabstand zu den Tieren gehalten wurde und so beispielsweise die Walhaie nicht von allen Seiten umringt wurden. Auf diese Weise erst lassen sich doch die Tiere am besten beobachten; wie sie sich in ihrem natürlichen Lebensraum frei bewegen, ohne eingeengt zu werden.

Spektakuläre Tauchplätze in Tofo

Das wahre Abendteuer bleibt aber den Tauchern und Freedivern vorbehalten, die sich auf den täglichen Bootsaufahrten mit dem Speedboat, dass vom Strand gelauncht wird, austoben können. Tofo Beach bietet vor seiner Küste eine Vielzahl von Tauchplätzen an, die aber bis auf ein paar Ausnahmen eher nicht für absolute Anfänger geeignet sind, da die meisten Tauchgänge auf über 30m und tiefer stattfinden. Bei den Tauchplätzen handelt sich meist um größere und kleinere Riffstrukturen, die über die gesamte Küste verteilt sind und teilweise auch weit draußen auf dem Meer liegen. An den Riffen herrschten zum Teil auch starke Strömungen, die einen über den Meeresgrund fliegen ließen, was erst recht Riesenspaß macht, wenn man immer wieder von großen, standorttreuen Kartoffelzackenbarschen begleitet wird. Die starken Strömungsverhältnisse sind auch der Grund dafür, dass sich vor Tofo wie geballt Mantas und Walhai sammeln, da diese Strömungen nährstoffreiches Wasser bis vor diesen relativ kurzen Küstenstreifen transportiert. Gleich an unserem ersten Tauchtag konnten wir uns die Profiteure dieses Nahrungsreichtums anschauen. Während unserer Oberflächenpause entdeckte der Skipper zwei große Walhaie, welche sich an einer riesigen Planktonwolke bedienten. Sofort ergriffen alle die Möglichkeit zu diesen faszinierenden Tieren ins Wasser zu steigen, was für uns alle ein unbeschreibliches Gefühl war. Als dann auch noch ein großer Manta hinzukam war der Tag endgültig perfekt.

Natürlich bietet auch das Tauchen tolle Erlebnisse. Neben den bereits erwähnten zutraulichen Zackenbarschen, konnten wir auf unseren Tauchgängen noch Mobulas, Thunfische, Leopardenhaie, Weißspitzenriffhaie, Schildkröten und sogar den äußerst seltenen Small Eye Stingray bewundern. Zu den potenziellen Sichtungen in Tofo muss man sagen, dass diese zum Teil auch saisonabhängig sind. So kann man zu anderen Zeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Hammerhaie und größere Gruppen Hochseehaie antreffen. Das größte Saisonspektakel (Mai-August) sind aber sicherlich die zahlreichen Buckelwale, die vor der afrikanischen Küste ihr Winterquartier aufschlagen und ihre Kälber zu Welt bringen. Zugleich buhlen die Bullen um die Aufmerksamkeit der Kühe, was bei jedem unserer Tauchgänge zu magischer Musikbegleitung führte und Überwasser zu artistischen Zirkuseinlagen.

Und dann waren wir Zeuge von etwas… man kann es nicht in Worte fassen

Das unglaublichste Erlebnis, und eines unserer besten Tauchgänge überhaupt, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. An unserem vorletzten Tag war ein ganz normaler Doppeltauchgang geplant. Bei Ankunft an der Basis stellte sich heraus, dass Steve, einer der Inhaber, heute ausnahmsweise selbst das Boot fahren wollte. Bis heute haben wir die Vermutung, als ob er zu dem Zeitpunkt bereits etwas geahnt hätte. Jedenfalls fuhren wie immer vom Strand aus los und alles wirkte zunächst wie immer. Als wir die Bucht verließen, konnten wir bereits in der Ferne sehen, dass etwas anders war als sonst. Die Wasseroberfläche wirkte etwas kribbliger als sonst und immer sprangen kleinere Fische aus dem Wasser. Als wir näherkamen, sahen wir einen großen schwarzen Schatten unter der Oberfläche – ein riesiger Manta. Und dann noch einer und noch einer. Beim Blick ins Wasser war dann auch schnell klar was hier los war. Das Wasser in einem großen Umkreis um unser Boot hatte sich leicht rot gefärbt. Die Strömung musste über Nacht einen riesigen Schwarm Krill an die Küste gebracht haben, was schließlich all die Mantas angelockt haben muss. Kurzerhand wurde beschlossen den ersten Tauchgang hier zu absolvieren, und zwar in Buddyteams mit jeweils einer Boje an der Oberfläche. Somit konnten Irma und ich das Spektakel zu zweit erledigen. In Eiltempo wurde das ganze Tauchgerödel angezogen und als wir endlich im Wasser und auf ca. 10m am unteren Ende der Krillwolke angekommen waren, konnten wir mindestens 5 große Mantas dabei beobachten, wie sie Loopings drehten und sich die Bäuche vollschlugen. An dem Tag haben wir auch zum ersten Mal einen weißen Manta sichten können, den wir besonders schön fanden. Zusätzlich kam immer wieder eine große Gruppe kleiner Mobulas vorbei, die zwischen den großen Mantas winzig wirkten. Die absolute Krönung war ein noch größerer Schatten hinter mir; der Schatten eines gigantischen Walhais. Damit hätte der Tauchgang nicht besser werden können. Dachten wir… und lagen falsch! Kurze Zeit später gesellten sich zwei Buckelwale zu der Party und begannen ebenfalls zu fressen, was sehr ungewöhnlich ist, da sie zu dieser Zeit eigentlich hungern.

Was ist also unser Fazit zum Tauchen in Tofo? Es war einfach überwältigend und wir konnten einfach nicht glauben, dass dieser Ort so unbekannt unter vielen Tauchern ist. Wir waren definitiv nicht das letzte Mal dort. Sobald unser Sohn alt genug ist, den Ort mitzuerleben, werden wir also wiederkommen.

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